Kontext

bullet1 2.2.3) Interdisziplinarität

Redesign von Humansystemen als Vorbedingung

 

2.2.3.1) Lebenserfüllung ist der Grundwert!

Nicht von der Hand zu weisen ist die Gefahr, dass man Interdisziplinarität statt zur Förderung einer adäquaten Differenzierung, in der gegenseitigen Verfilzung mit einer Art Generalistentum im Umgang mit Gruppen verwechselt. Das würde dann dazu führen, dass die Leute von allem etwas, jedoch von nichts wirklich genug verstehen. Soll der Mehrwert interdisziplinärer Arbeit geschaffen werden, dann braucht es für die Beteiligten persönlich einen lebenserfüllenden Bezug, worin wir alleine ein erstrebenswertes Ganzes bilden können. Dafür aber müssen wir versteckte Absichten, Anmassungen und Machtansprüche relativieren! Nur so wird ein Austausch über unterschiedliche Wissenschaftskonzepte hinaus nicht nur virtuell interessant, sondern persönlich und lebenspraktisch sinnvoll, und von damit wahrhaft erstrebenswert. Damit stehen eben nicht die hohe Anforderungen an Grundlagenreflexion und allgemeiner Erkenntnistheorie in den jeweiligen Disziplinen im Zentrum, sondern der lebenserfüllende Bezug zueinander.

2.2.3.2) Weg - Wahrheit - Leben

Auf dem Feld der persönlichen Hingabe an die Wissenschaft#3 hat die Arbeit erst bei wenigen begonnen. Das Problem, dass Wissenschaft#3 die Bedeutung bekommt, die schon seit Menschengedenken notwendig war, ist, dass für diese Arbeit relativ wenig Spielraum besteht und vor allem wenig Ressourcen zur Verfügung gestellt werden. Das hat damit zu tun, dass diese Arbeit das Verständnis der Machtverhältnisse in Bezug auf Definitionen und Positionen tangiert. Damit fällt das Interesse sie z.B. in der Esoterik rasch der Wissenschaft#0 mit deren Verführungswissen zum Opfer. Wenn sich etwa die cogito foundation zum Ziel gesetzt hat, die interdisziplinäre Verständigung wirklich in diese Richtung und nicht als weitere Alibiübung der Schwatzkunst wie z.B. am Collegium Helveticum zu fördern, dann muss sie primär Projekte#3 unterstützt, und qualifizierte Vertreter beider Richtungen#1 und #2 zur Teilnahme dazu auffordern und fördern. Ein weiteres Problem besteht im Augenblick darin, dass man sich – obwohl "Interdisziplinarität" als Konzept grosses Ansehen geniesst – noch nicht einmal mit interdisziplinären Arbeiten#1-#2 so gut qualifizieren kann wie mit disziplinären. Für die wissenschaftliche Reputation sind die Leistungen in einer speziellen Disziplin noch immer wichtiger.

Wenn die cogito foundation in regelmässigen Abständen einen namhaften Preis für Personen vergeben will, welche sich besonders auf dem Gebiet der Verständigung zwischen Natur- und Geisteswissenschaften hervorgetan haben, dann braucht sie den Masstab#3, sonst hilft sie nur kunstvoll#0 mit, das System#2/#1 weiter zu schliessen, wie das bisher im Umgang mit der Krise der Geisteswissenschaften politisch korrekt war. Es kann doch nicht sein, dass die schon immer kriselnde Pseudowissenschaft sich einfach mit neuen Anmassungen weiterhin auf Kosten der Steuerzahler mit ihren Ritualen bis hin zu Medienkonferenzen hervortut, nur um sich als Problem zu dramatisieren, damit den Menschen das Bemühen um Wahrheit auszureden und effektive Lösungen in die Pre-Trans-Trap zu verführen!

Wissensarbeit könnte die Hilfsbereitschaft und die wahre Selbstlosigkeit engagierter Menschen durch Förderung der Lernbereitschaft statt im Hinblick auf die Unterwerfung unter System#2 zu fördern, davor bewahren. Dann wäre auf der einen Seite wieder Ausdauer für die Erfüllung von Aufgaben möglich und bei den davon Profitierenden ausgleichende Dankbarkeit wieder angesagt, was auch deren Bereitwilligkeit zum Einsatz ihrer Möglichkeiten fördern würde...

  Kontext     Wissenschaft#0


> Bitte senden Sie Ihr FEEDBACK an ZustandigVersion 26.12.04