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2.2.2.1) Kombinationstrick An Universitäten wie Zürich sind sowohl Sozial-, bzw. Geistes- als auch Naturwissenschaften stark vertreten. Kontakte zwischen beiden, oder gar eine Umkehr von einer Seite zur anderen wenn man ansteht, finden schon jetzt in einem gewissen Ausmass statt. Beide Bereiche sehen die Möglichkeit vor, sogenannte fakultätsfremde Nebenfächer in einem Studiengang zu wählen. So sehr die Möglichkeit, Natur- und Geisteswissenschaften miteinander zu kombinieren, theoretisch da ist, so schwierig ist es im Einzelfall, diese auch zu realisieren. Man könnte nicht sagen, dass es nie geschieht, aber man muss zugeben, dass diese Kombination nicht im wünschbaren Ausmass gewählt wird, wir von höchster Stelle beklagt. Ein zweites wichtigeres Hindernis besteht darin, dass sich tatsächlich eine gewisse Kluft zwischen beiden Wissenschaftskulturen auftut. Dies ist eine relativ neue Entwicklung; erst seit rund 150 Jahren begannen die beiden Kulturen, sich mehr und mehr auseinander zu leben. Die Ursachen dafür sind äusserst komplex wenn man sie aus der jeweiligen Sprache zu erforschen versucht und die Komplexität auf Kollektivs projiziert, statt die jeweiligen Wirklichkeiten, in einer ihr gerecht werdenden Sprache zu modellieren. Die Erforschung dieses Auseinanderlebens zeigt damit unvermeidbar Denkkatastrophen auf, die nicht verstanden und dereguliert, zu einer weitern Eskalation von Humankatastrophen führen. Diese in Grenzen zu halten sollte z.B. die Universität Zürich sehr interessiert sein; nur dann können system#2erhaltnede Synergien, z.B. im Filz genutzt werden. Nur wer die Gründe des Auseinanderlebens besser kennen lernt, wird die Chancen eines neuen Zusammengehens besser erkennen und nutzen können. Noch geht das nur nach dem Prinzip "Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass"; Gräben gehören zum System#2, da müsste angefangen vom Rektor ein im Hinblick auf die Lebenserfüllung fundamentales, persönlich relevante Umdenken stattfinden, statt weitere Machtspiele, um daran etwas zu ändern! Der Tag ist also nicht mehr fern, wenn weitere Kombinationen ausgetretener Weg das Labyrinth nicht mehr zu verschleiern vermögen, in dem die Geisterwissenschaft die Gesellschaft#2 gefangen hält! 2.2.2.2) Mehrwerttrick Die Universität Zürich hat zwar am Übergang zum neuen Jahrhundert im globalen Konkurrenzkampf um die Konditionierung junger Köpfe eine grundlegende strategische Entscheidung getroffen: Sie wird auch in Zukunft beiden Kulturen verpflichtet bleiben und deshalb sowohl Naturwissenschaften, als auch Geistes- und Sozialwissenschaften auf hohem wissenschaftlichem Niveau anbieten. Wer Fragen wie die obigen stellt , muss sich darüber hinaus fragen, welcher Mehrwert durch diese Konstellation bisher geschaffen wurde. Sollte sich die Wissenschaften#2, welche so nur noch besser Wissenschaft#1 bestimmen will, nicht vielmehr mit Wissenschaft#3 konsequent, mit Hilfe von Wissenschaft#0 nicht über-zeugend, sondern persönlich relevant, auf die Lebenserfüllung möglich vieler fundamental neu ausgerichtet werden, um glaubhaft zu bleiben? Bloss auf eine Zukunft zu verweisen, die in der interdisziplinären Arbeit im Vergleich zu andern Universitäten einen ganz entscheidenden Mehrwert liefern soll, genügt nicht. Interdisziplinarität ist notwendig, wo die Wissenschaft problem- und lösungsorientiert arbeitet. Sie ist aber, wie wir nur allzu gut wissen, nicht hinreichend für gesellschaftlich und persönlich relevante Lösungen, solange sie in System#2 gefangen bleibt. Wer heute beispielsweise Fragen des Alters wissenschaftlich bearbeiten will, kann sich nicht bloss mit der medizinischen Geriatrie im Zusammenhange mit Erkenntnisse aus der Philosophie, der Ethik, der Psychologie, der Soziologie und anderen Wissenschaften#2 begnügen. Damit wird man reellen Menschen nur verallgemeinernd gerecht, und das genügt einem bewussten Menschen spätestens angesichts des nahenden Todes zur Lebenserfüllung nicht mehr. Das Gleiche lässt sich für Jugendliche angesichts ihres Ausscheidens aus der Schule im Hinblick auf die Jobsituation in der real vorherrschenden Wirtschaft sagen und da bekommt es politische Sprengkraft! Wissensarbeit könnte zur harmonischen Differenzierung der Betroffene ohne faule Kompromisse führen. Damit liessen sich ungerechtfertige Projektionen auf das Kollektiv klären, bevor sie in der Selbsttäuschung und im negativen Denken zur verheerenden Trägheit der Vernunft werden, wie sie postnormal vorherrscht. Erst in der Toleranz gegenüber unzweideutigen Hinweisen, kann die für die Lebenserfüllung erforderliche geistige Unabhängigkeit erreicht werden, statt dass eine seichte Beliebigkeit, mit allen Konsequenzen, um sich greift... ![]() ![]()
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