Kontext

bullet1 1.2.2 Warnsystem#2 wirken nicht rechtzeitig!

ACHTUNG: Die Vernunft ist schon tot!

 

1.2.2.1 Rücksichtloses System#2hüter

Richtet man nur schon den soziologischen Blick auf real existierende Organisationen, so ist es nicht besonders schwierig, Selbstreferenz, und operative Geschlossenheit zu sehen. Man muss nur wissen, was die Symptome sind: Sie zeigen sich im Moment, wo Organisationen, und das geschieht erstaunlich häufig, sich für die Konsequenzen rücksichtslos zugrunde richten, obwohl 

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dies nicht im Interesse ihrer Mitglieder liegt (dabei zeigt sich deren erschreckende Fremdbestimmung wie das von totalitärer System her bekannt ist), 

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Warnsignale in der Umwelt in Hülle und Fülle vorliegen,

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andere Organisationen in ähnlichen Situationen anders handeln,

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einzelne Personen oder Gruppen innerhalb der Organisation das Verhängnis kommen sehen und dagegen angehen (bis hin zum Whistleblowing bei ENRON)

Was hier wirkt, ist die Eigendynamik geschlossener Systeme mit ihren anonymisierten Regelsystemen und ihren institutionalisierten, kollektiven Identität. Darin eingefroren, verhindert ihre politische Korrektheit über die Pre-Trans-Trap häufig genug selbst unter der Drohung, ja sogar nach hohen Verlusten oder gar angesichts des nahen Untergangs des Systems, dass sich in den Handlungsmöglichkeiten der Mitglieder vor dem Point of NO Return noch etwas ändert.

1.2.2.2 Eifer im Filz

Einrichtungen der Selbstreferenz und der operativen Schliessung von Organisationen entwickeln sich in ihren Anmassungen auf untereinander eifersüchtig Positionsmacht anstrebenden Individuen destruktiv und fördern "pathologisches" Lernen des Systems, was zur Verfilzung führt. Darin kann sogar hochrangige Wissensarbeit nur solange funktionieren, wie es deren Autoritäten fertig bringen, andere Systeme zu kannibalisieren, wie das Beispiel Arthur Anderson mit ENRON 2002 gezeigt hat. Es ist bezeichnend und erschreckend zugleich, dass die meisten der im Buch "In Search of Excellence" erwähnten Musterfirmen nicht mehr als erfolgreich gelten, oder gar nicht mehr existieren.

Statt aber selber neue Modelle zu entwickeln und zu testen, wird an unseren Managerschulen immer noch über diese Firmen als Vorbilder berichtet und sogar vielfach noch ohne den heutigen Ist-Zustand zu erwähnen...

Personale#3 und organisationale#2 Wissensbasierung sind zwei unterschiedliche Realitäten, die in produktiver Weise aufeinander bezogen sein müssen, sollen sie sich nicht wechselseitig behindern und stören. Masst sich Wissenschaft#2 die Regelung dieser Beziehungen an, wie das die so genannten hochrangigen Beratungsfirmen und sich sich solche Kompetenzen anmassende Universitätsinstitute und deren "Managementzentren" à la Malik tun, so ist bereits mittelfristig das Desaster#2 mit der virtuellen Unternehmensberatung nach dem alten Muster des Märchen "Des Kaisers Neue Kleider" von Hans Christian Andersen (1805-75) vorprogrammiert! 

1.2.2.3 Ereifernde Rechtfertigung

In der virtuellen Unternehmensberatung geht es im Kern eifersüchtig auf die Lebenswirklichkeit darum, die Operationsweise von psychischen und sozialen Systemen zu beeinflussen. Doch diese verhalten sich Beeinflussung#2 gegenüber signifikant#3 resistent, nicht selbstverständlich#2, für die Wissenschaft#2 undurchsichtig und unberechenbar. Therapeuten wie Berater reagieren auf diese Erfahrung eines "unmöglichen Berufes" (Freud 1925) mit der Generierung und Anwendung immer neuer Konzeptionen, Instrumente und Methoden, ohne dass man dabei von einem geregelten, kumulativen Lernprozess sprechen könnte. In dem hier vorrangig interessierenden Fall der Unternehmensberatung reagiert die Profession mit Schulenbildung durch Gurus wie Malik und virtuell organisiertem Wissensmanagement, wie an so genannt wissenschaftlichen Kongressen. Diese sind ja bekanntlich nicht nur bei Politikern, z.B. auch bei Ärzten z.T. steuerfrei Vergnügungsreisen. Kurz und gut, es geht damit oft primär mit Schwatz- und Schwarzkunst um Ruhm. Das ist ein Grund, warum in der Schweiz viele für eine allzu grosse Verflechtung mit UNO und EU stimmen. Neben der seit je her etablierten Professionen der grauen Eminenzen à la Macciavelli und den organisierten wie den Jesuiten, die hinter den Kulissen ihr Unwesen soweit getrieben haben, dass sie in der Schweiz auf Verfassungsebene verboten waren, traten im letzten Jahrhundert die neuen Professionen der Psychotherapeuten und der Unternehmensberater ins Spiel um die Macht:

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Die einen setzen auf die Bedeutung der von Sigmund Freud ins Spiel gebrachten Triebe (Libido, Todestrieb) und verstehen sich als Fortsetzung der Arbeit von Ärzten, wo diese nicht mehr weiterwissen. Sie gehen davon aus, dass "schwer beobachtbare Tiefenstrukturen des Psychischen" die Oberflächenphänomene mitbestimmen. Nicht nur Hitler wusste das auszunutzen... 

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Die andern halten es mit Carl Gustav Jung und beschwören "kollektive Archetypen", die unter den Nazis und den Kommunisten und jetzt im Marketing und dem Trendsprechen beschworen werden;

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die ersten trugen zur Rechtfertigung des Missbrauchs der Psychiatrie, die letzteren zu der von rassistischen Ideologien bis zu dem noch anhaltenden Völkermorden bei.

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Auf der virtuellen Seite kam Frederick Taylor als erster moderner Unternehmensberater dadurch ins Spiel, dass er in der Arbeit der Unternehmer und Manager, dort, wo diese nicht mehr weiterwissen, die schwer beobachtbaren Tiefenstrukturen der Kommunikation ins Spiel brachte, um damit die Oberflächenphänomene (Motivation, Kauf-, und Abstimmverhalten) zu manipulieren...

Wissensarbeit könnte zur Besinnung über und die Anpassung an die relevanten Wirklichkeiten führen und in der Depression und Ichhaftigkeit als Hinweis für bisher verdrängte Zusammenhänge nachgehen...

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